Wohnanlage St. Albuin

Die Wohnanlage St. Albuin in Brixen vereint ressourcenschonendes Bauen, leistbares Wohnen und regionale Verantwortung. Mit massivem Holz aus den eigenen Wäldern entstanden Räume, die ökologisch stark, sozial durchmischt und ökonomisch tragfähig sind – ein Haus mit Wert für heute und morgen.

Ökologisch

St. Albuin zeigt, dass Bauen heute anders geht. Der Baukörper steht auf massiven Holzwänden und -decken, ganz ohne Leim, ganz ohne Metall. Tragkraft nur aus Holz – ehrlich und konsequent. Gedämmt mit Holzfaser in den oberen Geschossen, mit Kork im Sockelbereich. Energie kommt von Fernwärme und einer thermischen Solaranlage, Wärme speichert eine Lehmdecke mit integrierter Heizung. So entsteht ein Raumklima, das sich natürlich reguliert.

Kurze Wege, klare Herkunft – über 1.000 Kubikmeter Holz aus eigenen Wäldern.

Das Holz stammt nicht von irgendwo, sondern aus den eigenen Wäldern der Diözese Bozen-Brixen. Über 1.000 Kubikmeter wurden geschlagen, getrocknet, vorbereitet. Ein Förster koordinierte, wann welcher Baum fällt, wann er reif ist, wann er am Bauplatz gebraucht wird. Transportwege blieben kurz, CO₂-Emissionen minimal. Die Ökobilanz bestätigt das: oberirdisch hervorragend. Nur das Untergeschoss aus Beton fällt ins Gewicht – zwingend notwendig wegen Stellplätzen und Grundwasserlage.

Es zeigt die Grenzen, aber auch die Ehrlichkeit des Projekts.

Sozial

Hier wohnt nicht eine Zielgruppe, hier wohnt eine Gemeinschaft. Zwölf Wohnungen, vermietet zum Landesmietzins. Junge Familien mit Neugeborenen, ältere Menschen, Alleinstehende – bewusst gemischt, bewusst offen. Kein Neubau-Ghetto, sondern Vielfalt, die trägt.

Komfort bedeutet hier nicht Luxus, sondern Alltag, der funktioniert. Doppelschalige Trennwände, entkoppelte Decken, statische Entkopplung: Ruhe ist Teil des Konzepts. Akustik, die runterfährt, nicht stresst. Grünraumgestaltung macht den Unterschied draußen: weniger Versiegelung, mehr Bäume, mehr Platz zum Atmen.

Ein Zuhause, das verbindet statt zu trennen.

Ökonomisch

Die Diözese spart nicht, sie investiert. In Werte, die bleiben. Eigenes Holz aus eigenen Wäldern macht unabhängig und reduziert Kosten. Regionale Fertigteilhersteller und Handwerker bringen Wertschöpfung dorthin, wo sie hingehört: vor Ort.

Ökonomisch heißt hier auch: Materialien, die sortenrein trennbar und rückbaubar sind. Was heute Wand ist, kann morgen wieder Ressource sein. Das schützt nicht nur Budgets, sondern auch Generationen.

Ökonomie bedeutet nicht sparen, sondern Ressourcen so nutzen, dass sie bleiben.

Hinter allem steht der Gedanke des Schutzes der Schöpfung. Ein ökonomisches Prinzip, das weiter reicht als reine Kostenrechnung. CO₂ sparen, Ressourcen schonen, Strukturen schaffen, die langlebig sind. Ein Haus, das nicht nur für die nächsten Jahre gebaut ist, sondern für die nächsten Jahrzehnte.